Construct Your Stories, Falkenrot Award 2020
By Christoph Tannert
What is always surprising about Manuela Sambo's paintings is the magic of the moment which is captured in it. The artist wanders from one culture to another, from black African to European, searching not for concrete images but for experiences. Each of her works describes an aspect of a life balance and emphasises a personal reconciliation of different manifestations of diversity.
Her images are anchored in the sources of the European Renaissance as well as in the emotional processes that relate to the African, between projection of former or new identity. In addition, her works are statements of fearless passion that lend pictorial certainty and thus strong expression to the role of women in the present.
Her paintings are lively, clever, captivating, but without pathos. Ornamental too, at times brazen in their access to the erotic. A celebration of femininity, fantasy and freedom. The artist looks to the Christian world of faith for spiritual protection, fate and meaning.
Above all, however, it is about painting itself, about internalisation, about colour as a material and carrier of emotions, about the challenges facing painting today, the continuous, even style that does not avoid the expressive without hindering the utopia of a poetic discourse.
Construct Your Stories, Falkenrot Preis 2020
Von Christoph Tannert (Deutscher Originaltext)
Überraschend an den Bildern von Manuela Sambo ist immer wieder der Zauber des ins Bild gebannten Moments. Die Künstlerin wandert von einer Kultur zur anderen, von der schwarzafrikanischen in die europäische, wobei sie nicht nach konkreten Bildern, sondern nach Erfahrungen sucht. Jedes ihrer Werke beschreibt einen Aspekt einer Lebensbilanz und unterstreicht eine persönliche Versöhnung unterschiedlicher Erscheinungsformen von Diversität.
Ihre Bilder ankern an den Quellen der europäischen Renaissance wie auch in den emotionalen Vorgängen, die sich auf das Afrikanische beziehen, zwischen Projektion von einstiger oder neuer Identität. Hinzu kommt, dass ihre Arbeiten Statements angstfreier Leidenschaft sind, die der Rolle der Frau in der Gegenwart bildprächtige Gewissheit und damit starken Ausdruck verleihen.
Ihre Bilder sind lebendig, klug, mitreißend, aber ohne Pathos. Ornamental auch, zuweilen unverschämt im Zugriff auf das Erotische. Eine Feier der Weiblichkeit, von Fantasie und Freiheit. Spirituellen Flankenschutz, Schicksal und Sinn betreffend, sucht sich die Künstlerin in der christlichen Glaubenswelt.
Vor allem geht es hier aber um die Malerei selbst, um Verinnerlichung, um Farbe als Material und Träger von Emotionen, um die Herausforderungen an die Malerei heute, den kontinuierlichen, gleichmäßigen Duktus, der das Expressive nicht meidet, ohne die Utopie eines poetischen Diskurses zu behindern.