The Routledge Companion to African Diaspora Art History

Ingrid von Rosenberg,  Emeritierte Professorin für Großbritannienstudien

My last example of an impressive African born artist is Manuela Sambo, painter of  imaginative dreamlike pictures. Born 1964 in Luanda/Angola to an Angolan father and a Portuguese mother, she lost her parents early and from 1975 experienced the Angolan civil war. In 1984 Sambo  came to Germany with a scholarship to study German literature  in Leipzig/GDR and  moved to Berlin in 2001. As an artist she is self-trained. Refusing to serve any politically didactics, she sees art as a very personal affair, a means to express her innermost reactions to events and experiences. [i] Women are at the centre of her interest. In her early images, picturing  statue-like  female figures with enigmatic colourful masks, the African influence  is still strong. Yet gradually her painting style has changed under the influence of European art. In Sambo’s more recent paintings imposing female figures in lively postures echo famous icons of Western art, while the colour scale and  arrangements with flowers, fancy  animals and mysterious symbols recall art nouveau and symbolist pictures. The  bodies  are painted in monochrome   white , blue or  green, with decorative dark lines  covering their nakedness like garments, the faces anonymous  with almond-shaped  white slits for eyes reminiscent of African masks. But what is more significant: the  famous artworks they refer to (e.g. da Vinci’s Madonna Letta, Tizian’s Venus Anadoyomene, School of  Fontainbleau, Gabrielle d’Estrees and one of her sisters) all represent powerful, strong women: the Madonna, the goddesses Diana and Venus , the influential mistress of the French king Henry IV. Thus subtly Sambo celebrates women’s strength. With her recent work Do You Remember (2019) she returns to her Angolan origin, applying her - by now characteristic - painting style to memories of the devastating experiences in her youth, possibly symbolised by the uncanny wormlike creature above. The three sisterly figures express the suffering from loss and war, but  in their tender touching also mutual support and the strength to survive.

Edited By Eddie Chambers, 2025

[i]Talks with Manuela Sambo on 14 July 2022 and 2 November 2022. Also: Manuela Sambo’s contribution to Phillipp Khabo Koepsell  (ed.), Erste Indaba Schwarzer Kulturschaffender in Deutschland: Protokolle (Berlin: epubli  GmbH) 2015, 24-26.

Ingrid von Rosenberg, Emeritierte Professorin für Großbritannienstudien (deutsche Übersetzung)

Mein letztes Beispiel für eine beeindruckende in Afrika geborene Künstlerin ist Manuela Sambo, Malerin phantasievoller Traumbilder. 1964 in Luanda/Angola als Tochter eines angolanischen Vaters und einer portugiesischen Mutter geboren, verlor sie früh ihre Eltern und erlebte ab 1975 den angolanischen Bürgerkrieg. 1984 kam Sambo mit einem Stipendium nach Deutschland, um in Leipzig/DDR Germanistik zu studieren und zog 2001 nach Berlin. Als Künstlerin ist sie Autodidaktin. Sie weigert sich, einer politischen Didaktik zu dienen und sieht Kunst als eine sehr persönliche Angelegenheit, ein Mittel, um ihre innersten Reaktionen auf Ereignisse und Erfahrungen auszudrücken [i]. Frauen stehen im Mittelpunkt ihres Interesses. Frauen stehen im Mittelpunkt ihres Interesses. In ihren frühen Bildern, in denen sie statuenhafte Frauengestalten mit rätselhaften bunten Masken darstellt, ist der afrikanische Einfluss noch stark. Doch allmählich hat sich ihr Malstil unter dem Einfluss der europäischen Kunst verändert. In Sambos neueren Gemälden erinnern imposante Frauenfiguren in lebhaften Körperhaltungen an berühmte Ikonen der westlichen Kunst, während die Farbskala und die Arrangements mit Blumen, Phantasietieren und geheimnisvollen Symbolen an Jugendstil und symbolistische Bilder erinnern. Die Körper sind in monochromem Weiß, Blau oder Grün gemalt, mit dekorativen dunklen Linien, die ihre Nacktheit wie Gewänder bedecken, die Gesichter anonym mit mandelförmigen weißen Augenschlitzen, die an afrikanische Masken erinnern. Was aber noch bedeutsamer ist: Die berühmten Kunstwerke, auf die sie sich beziehen (z. B. da Vincis Madonna Letta, Tizians Venus Anadoyomene, Schule von Fontainbleau, Gabrielle d'Estrees und eine ihrer Schwestern), stellen allesamt mächtige, starke Frauen dar: die Madonna, die Göttinnen Diana und Venus, die einflussreiche Mätresse des französischen Königs Heinrich IV. So feiert Sambo auf subtile Weise die Stärke der Frauen. Mit ihrem jüngsten Werk DoYou Remember (2019) kehrt sie zu ihrer angolanischen Herkunft zurück, indem sie ihren - inzwischen charakteristischen - Malstil auf die Erinnerungen an die verheerenden Erfahrungen in ihrer Jugend anwendet, die möglicherweise durch das unheimliche wurmartige Wesen oben symbolisiert werden. Die drei schwesterlichen Figuren drücken das Leiden an Verlust und Krieg aus, aber in ihrer zärtlichen Berührung auch gegenseitige Unterstützung und die Kraft zum Überleben.

Herausgegeben von Eddie Chambers, 2025

[i]Gespräche mit Manuela Sambo am 14. Juli 2022 und 2. November 2022. Außerdem: Manuela Sambos Beitrag zu Phillipp Khabo Koepsell (Hrsg.), Erste Indaba Schwarzer Kulturschaffender in Deutschland: Protokolle (Berlin: epubli GmbH) 2015, 24-26.


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